"Großglockner"
14.08.-22.08.2009
Mit der Höhe von 3798 m. ist der Großglockner nicht nur der höchste Berg
Österreichs, sondern er zählt auch zu den höchsten Gipfeln der Ostalpen.
 

Silke Borm
Horst Westendorf
Rudi Hanisch

wurden super geführt vom DAV-Wanderführer
Bernhard Grewe

Gute körperliche Verfassung, gute Kondition, Trittsicherheit,
Schwindelfreiheit und Ausdauer waren Voraussetzung für diese Hütten-Woche.

Am Freitag-Abend, den 14.8.09
geht es mit dem Nachtzug über München und Wörgl nach Zell am See.
Ein Bus bringt uns weiter nach Kaprun bis zur Maiskogel-Bahn.
Die Gondelfahrt erspart uns die ersten 700m Aufstieg.

Samstag, der 15.8.09.
Um 12.00 beginnt der Aufstieg ( 700m ), immer auf der Sonnenseite, zur Krefelder Hütte 2310m.
Wir erreichen sie um 17.00.
Die Hütte liegt herrlich, direkt unterm Roßkopf Gipfel 2293m.
Es ist so warm, dass wir draußen vor der Hütte das Abendmahl einnehmen können.
 


Sonntag, der 16.8.09
Wir brechen um 7.30 auf zu einer sehr heißen langen Tagesetappe.
Es ist ein "schwarzer" Hochgebirgswandersteig, schwer zu erkennen weil wenig begangen.
Es ist wieder heiß und es beginnt mit dem Aufstieg und der Übersteigung der Schmiedinger Scharte 2715m.
Wir werden belohnt mit der Sicht über den Schmiedingerkees-Gletscher und dem Kitzsteinhorn-Gipfel 3203m.
Nach einem steilen Abstieg lassen wir den Hackl-See rechts liegen und steigen hoch über die Kleetörl-Scharte.
Weiter geht es über schmale steile -nicht ungefährlich- Wiesenhänge bis zum Biskopf. Nach längerem suchen
trauen wir uns eine riskante Schneefeldüberquerung über den Wurfbach. Hoch über der Wurfalm gehen wir
längs des Schattseillahner auf brüchigem, unbequemen Weg. Noch sehr weit entfernt sehen wir den
Tauernmoossee. Der Weg über die Staumauer, 1 km. lang, bis zum Abzweig an der Niederen Scharte zieht
sich lang hin. Noch einmal von 2064m. auf 2311m. steigen -meist an einem Seil- und wir sind nach 12 Std.
um 19.30 an der Rudolfshütte. Sie ist keine Hütte im üblichen Sinne sondern einem Hotel ähnlich und mit
einer Gondel erreichbar. Doch sie liegt herrlich am Weißsee, gegenüber einem großen Gletscher.




Montag, 17.8.09

Aufbruch ist um 8.00. Ziel ist das "Kalser Tauernhaus". 6 Std.-Gehzeit bei heißem Sommerwetter.
Wir steigen auf über die Kaiser Tauern Scharte 2515m. Ein steiler Abstieg folgt über die Erdige Eck Sattile
Scharte 2213m. Dann ein langer Hangabstieg, vorbei am Dorfer See, durch die Seesteine, das Faulmoos bis
zum Kalser Tauernhaus 1754m. Eine gemütliche Hütte, in der wir sehr gut bewirtet werden.



Dienstag, 18.8.09

Per Taxe, ab Hütte, nach Kals-Großdorf. Der Taxifahrer hält für uns am schmalen Weg und führt uns
zu einer neuen, abenteuerlichen, Plattform ( siehe Bild ) über der Kalser Bach Schlucht.
Weiter geht es mit dem Postbus über die Mautstrasse zum Lucknerhaus-Parkplatz 1918m.
Zum ersten mal sehen wir den Großglocknergipfel 3789m in seiner ganzen Schönheit.
Ab 11.30 Aufstieg, bei praller Sonne. Erste Rast ist an der Lucknerhütte 2241m. Es geht immer steil
nach oben bis zur Stüdlhütte 2802 m. Ankunft nach 3 Std. und 1000m Aufstieg.
Die Stüdlhütte, sie ist in dieser Nacht voll ausgebucht und eine der zwei Aufstiegshütten zum
Glocknergipfel, den man jedoch nicht sehen kann.
Die Aussicht rundum und auf den Teischnitzkees-Gletscher-Abbruch ist einmalig.




Mittwoch, 19.8.09

Wecken um 6.00 und um 7.00 Aufstieg über den Salzkopf zum Gletscher. Über den Kodnitzkees-Gletscher
steigen wir mit Steigeisen und als Seilschaft auf. Felsklettern müssen wir ab der Kapl-Felskante bis zur
Adlersruh Hütte-letzte Hütte zum Gipfel- ( Erzherzog Johann Huette ) 3454m.
Die Rundumsicht, bei Hochsommerwetter, ist berauschend und nicht beschreibbar. 
Der Abstieg erfolgte über den etwa 50cm. breiten Salmkamp-Grat, steigen über die Salmhöhe und müssen
des Ausläufer des Hofmannkees-Gletschers mit Steigeisen überqueren. Ein kurzer Kletteraufstieg in die
Hohenwartscharte und es geht senkrecht den Klettersteig - mit Seilen und Eisenstangen - runter bis auf ein
Geröllfeld. Wir folgen den Markierungen über den Hohenwartkees-Gletscher und längs des Gebirgszuges
bis zur Salmhütte 2638m.






Donnerstag, 20.8.09
Schon am Morgen beim Aufbruch, ein strahlend blauer Himmel  und es ist uns bis 16.00 noch warm geworden.
Erst steigen wir ab und bei den Erdstellen wieder auf, bis zur ersten Rast bei der Glorerhütte 2651m.
Ein kurzes Stück zurück, dann immer abwärts längs am Gladbach. Später kommen wir auf den Leitersteig
der längs des wild fließenden Leiterbach's verläuft. Am Ende des Leitertal's geht es noch mal sehr steil
abwärts, neben Schneefeldern und dem rauschendem Wildwasser. Eine Pause vor dem Aufstieg, längs der
Dursenwand tut nötig. Ab dem Stausee-Margaritze, noch mal steil aufwärts bis zum Glocknerhaus 2132m.
Diese Alpenvereins-Hütte ( Hotel ) liegt direkt an der Sackstrasse zur Franz-Josefs-Höhe.







Freitag, 21.8.09

Ab 7.30 Aufstieg, wieder ist es Sonnenschein, über die Trogeralm bis zur Pfandscharte 2663m.
Das letzte mal sehen wir den Glocknergipfel.
Nach einer Pause folgt ein langer Abstieg bis zum kleinen Ort Ferleitn.
Es geht runter über den Pfandschartenkees-Gletscher, über die Spaherbrünnl-Felsen, den Oberen 
Pfandlboden, den Unteren Pfandlboden zur Jausenstation auf der Trauneralm.
Das bestellte Lindenblüten-Getränk schmeckt mir sehr lecker und erfrischend.
Ein breiterer Weg und Strasse längs der Fuscher Ache zieht sich lang hin bis zum Ort Ferleitn 1151m.
Unser Quartier, das Lukashansl ( bei der Mautstelle ) erreichen wir um 16.00. Um 17.00 regnet es.



Samstag, 22.8.09

Wir verlassen das Hochgebirge und lassen nur unseren Schatten als Erinnerung zurück.

Fahren per Linienbus ( 11.00 ) nach Zell am See.
Es bleibt Zeit für einen Seebummel und ein Mittagessen in der Fußgängerzone.
 Weiter geht es mit dem Zug ( 13.43 ) über Wörgl / München / Bremen nach Delmenhorst ( 23.03 ).



Sieben Etappen lang wiederholte sich diese Prozedur.
Sieben Mal ein Ausloten der persönlichen Leidens- und Leistungsgrenzen und immer wieder diese 
unbeschreibliche, unerklärbare klammheimliche Vorfreude auf den nächsten Tag, auf neue Schmerzen, 
auf neue Genugtuung, das scheinbar Unmögliche erfolgreich gemeistert zu haben.

     
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Treffen sich zwei Freunde:
"Wie war denn dein Urlaub in den Bergen ?"
"Viel zu kurz, ich konnte nicht mal das Echo abwarten."
                                
R. Schweikle
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