Verschoben bis nach der Corona ( Covid-19 ) Pandemie-Zeit
Es ist nicht schlimm, in die falsche Richtung gegangen zu sein, man muss nur den Mut haben umzudrehen.


 14.09 bis 21.09.2021 

 Klaus Störtebeker, soll ein Seeräuber und Freibeuter
gewesen sein.
Noch Heute wird an Störtebeker als "Robin Hood"
der Armen gedacht.
Glaubt man der Sagen, die sich um den Freibeuter ranken,
was wahr ist und was nicht, ist schwer zu trennen.

Woher Störtebeker stammt, wann er geboren wurde
und wie er zu seinem Namen gekommen, ist unklar.
Der Legende nach soll der sagenumwogene
norddeutsche Freibeuter,
in Hamburg sein Ende gefunden haben.

Das dürfte vor circa 600 Jahren gewesen sein, als er
mit mehr als 70 seiner Kumpanen geköpft wurde.


Mir ist klar, dass der "Störtebekerweg" einem Hindernislauf gleicht, da ich zahlreiche geöffnete,
aber auch geschlossene Gatter und Zäune passieren muss.
Wie überall auf meinen Trails gilt: Gatter sind nach dem Passieren wieder zu schließen.
Der Weg verläuft vor dem Deich, auf dem Deich und hinter dem Deich.
Der besondere Reiz der der Route liegt in der Einzigartigkeit dieses Wattabschnittes.
Wohltuend wirkt das Küstenklima.
Das UNESCO "Weltnaturerbe Deutsches Wattenmeer", gewährt weite Ausblicke.
Die Einsamkeit der Natur ist wie geschaffen für Menschen, die auf ihrer Wanderung den Kopf freibekommen wollen.
aus: ich-geh-wandern.de

Tag 1
Per Zug nach Emden und per Linienbus nach Pilsum.
Wandern zum Nordseedeich und dann Richtung Pilsumer Leuchtturm. Dieser schöne Turm ist bekannt als Hochzeit-Turm
 und es zieren ihn seine vielen farbigen Schlösser davor. Das Wetter ist schön, deshalb sind viele Radfahrer und
Spaziergänger anwesend. Leider scheint Pilsum und Greetsiel nicht Touristenfreundlich zu sein, denn das Straßen-Gatter war verschlossen. Jeweils 4 Männer hoben die schweren E-Bike's über das Gatter. Auch ich musste über das Gatter klettern.
Das Wetter war angenehm und hatte nur 10 km. nach Greetsiel zum Hotel Goldener Anker zu gehen.
Mein Zimmer kostete 75 € mit Frühstück und hatte das kleinste je von mir gesehene Puppenstuben-Waschbecken mit 20 cm. Kantenlänge,
sowie einer gefährlichen und zu dicht am Wasser fest montierten Fönanlage.

Am Abend, Bummel durch den Ort Greetsiel und seinem kleinen Hafen. Es ist September und viel Gäste anwesend.



Tag 2
Heute waren es 18 km. bei 18° C und bedecktem Himmel. Abgang um 9.00 und schnelles vorankommen da 12 km.
Radweg, 2 km. fester Wanderweg und 4 km. auf der Deich-Krone. Auf dem Deich war es anstrengend zu gehen
da kein Pfad und 3 große Schafherden zu durchgehen waren. So war ich schon um 14.00 in Norden bei meinem
Quartier Pension La Rose. Das Haus steht unter Denkmalschutz, ist aber alles in Ordnung. Das Zimmer kostet
46 € mit Frühstück. Ab 17.00 scheint die Sonne und ein freundlicher Bürger zeigt und erklärt mir die Kirche
mit frei stehendem Glockenturm, den alten Friedhof, den Warzenstein, das Rathaus, das Glasbild auf dem Kreisel
und warum 2 Tee-Museen.



Tag 3
Heute 20 km. nur Straße auf der Deich-Innenseite. Für diese langweilige Etappe, mit gerade Deichstrassen bis zum
Horizont, habe ich 5 Std. benötigt. Auf der See-Seite kein Weg und auf der Deichkrone kein gehen möglich.
Zum Glück hatte ich Rückenwind. Den ganzen Tag dicke, schwarze Wolken aber kein Regen.
Bisher keinen Wanderer getroffen. Markierungen des Störtebekerweges sind nicht/selten vorhanden.
Mein Quartier Apartment Seestern liegt  im südlichen Teil von Nessmersiel direkt an der L5. Mein 4 Bett-
Apartment kostet 100 € mit Frühstück. Es hat außergewöhnlich viel Mängel. Nur eine Nachttischlampe,
die Lampe in der Küchenecke defekt, der Fernseher defekt, für 4 Personen nur 3 Stühle und am Tisch zu dunkel
um Schreibarbeiten zu machen.
Um am Abend zum Hafen zu bummeln sind es über 3 km. Zum Sommer-Deich sind es schon 1,5 km.


Tag 4

Für die heutigen 19 km hab ich mit dem Wetter wieder Glück gehabt. Leider wieder nur stupider beton/asphalt
Deichweg. Ein langes Wegstück, vor und bis Bensersiel, Wegverschmutzungen durch Deicherhöhungsarbeiten
und Verkehr mit schweren Baufahrzeugen sowie Absperrungen.
Einzige Abwechslung war der Dornumersiel-Hafen. Im Ort Bensersiel war viel Touristenrummel.
Am Hafen gibt's ne Fischbude und ich gönnte mit ein Brötchen mit Backfisch unter Beobachtung einer Möwe.
Ich habe ein schönes Quartier, 10 Min. zum Hafen, das Pension Hotel Störtebeker. 90 € mit Frühstück.
Am späten Nachmittag, bei Sonne, Spaziergang um den Hafen.



Tag 5
Ein herrlicher Wandertag mit Sonne, Wolkengebilde und kein Wind.
Leider ist der schräge Asphaltweg zwischen Deich und Wattenmeer mühsam zu gehen. Zusätzlich verdreckt durch
viel Schafkacke. Gehen auf dem Deich wäre möglich, aber: Schafherden gehen hintereinander in einer Reihe und
machen eine 10 cm. (=2xKlauenbreite) breite, grasfreie Spur, in der es sich mit Wanderschuhen schlecht gehen lässt.
Der Ort Neuharlingersiel ist sehr lebhaft, hat einen Strandbereich, einen interessanten Hafen mit etlichen Fischer,
Sport, Arbeitsbooten und der Fähre nach Spiekeroog. Mein Quartier liegt, nach 20 km., in Carolinensiel am
Harlesiel-Hafen-Ende.
Ich schlafe im Friesenhus, habe ein schönes DZ, kostet aber 104 € mit einem super Frühstück.
Die 2,50 € Kurtaxe wird in jeder Unterkunft erhoben. Dafür kann man aber für 1 € Busfahren.

     
Tag 6
Das war Heute der anstrengendste Tag. 18 km. nur Gegenwind. Das Wattenmeer hatte weiße Schaumkronen.
Es war egal auf welcher Deichseite man gehen wollte. Gut hatten es nur die Radfahrer die entgegen kamen.
Ein Radfahrer hatte sein Rad auf den Ständer gestellt. Eine Bö und er musste es mit Gepäck aus dem
Watt-Wasser fischen. Er stand dabei, in Kleidung, bis zur Brust im Wasser.

Pausen waren bei dem Sturm unmöglich. Keine Bank zum sitzen und das Gras voller Schafkacke.
Bisher keinen Wanderer getroffen und wieder keine Störtebeker-Markierung gesehen.
In Schilling sind viel Wochenend-Gäste. Eingepackt gehen sie spazieren und außer Drachen ist der Strand leer.
Ich wohne central, am Weg und Deich, im Gästehaus Bruns des Apartment-Hotel-Seeblick für 75 € .


Tag 7
Heute ist es kalt, nur 11°C und wieder sehr windig. Und das 22 km. lang.
Am Wangertief habe ich nicht mal Lust zu fotografieren. Bei der Wasserskianlage habe ich das Bedürfnis,
etwas warmes zu trinken. Doch es ist Montag und das Lokal ist geschlossen. Ab der Hooksieler-Schleuse
wird es etwas wärmer. Diese Etappe ist voll mit großen Industrie, Hafenanlagen und Kraftwerken.
Der Wasserweg zwischen den beiden langen Schiffs-Anlege-Stegen ist leider gesperrt. So muss ich auf der
viel und schnell befahrenen Straße gehen. Ab dem Wasser, 5 km, bis zum Ortsanfang Voslapp, ist es
das langweiligste was sich ein Wanderer erwünscht.
Ich schlafe im Gasthaus Knurrhahn, passabel für 58 € mit Frühstück. Hier kann man herrlich Fisch essen.


Tag 8
Heute noch einmal 16 km. bis zum Bahnhof Wilhelmshafen.
Erst längs der Wasserkante, vorbei am Jade-Port, Kraftwerken, Marinestandort und Industrieanlagen.
Der Rest ist Stadtvorland und Wilhelmshafen Zentrum.
Per Zug Rückfahrt nach Delmenhorst.


Rückblende & Fazit dieser Fernwegwanderung

 Eigentlich wollte ich in Emden starten. Habe zwischen Emden und Greetsiel kein Quartier für ein Nacht /1 Person gefunden.
Pro Ort: 10 Anschreiben / Mail's / Anrufe. Davon 7 absagen oder überteuert, 2 keine Rückmeldung und 1 Zusage
Kein Campingplatz an der ganzen Küste vermietet eine Hütte oder Mobil für eine Nacht.
Unterkunftspreise haben sich gegenüber der Planung 2020 fast verdoppelt.
Störtebeker-Markierungen, wenig bis keine vorhanden. Habe in 9 Tagen keinen Wanderer getroffen.
Man muss für diese Wanderroute lange gerade und eintönige Radweg-Strecken mögen.
Festes Schuhwerk ist nötig. Schräge Beton/Asphalt Wege. Wege sind uneben durch Grasbüschel und glatt durch Schaf-Kacke.
Einige Orte scheinen nicht gästefreundlich zu sein. Sichtbar an verketteten Gattern, an denen schwere E-Bike's überhoben wurden.

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Du bist nie zu alt, um dir neue Ziele zu setzen
oder einen neuen Traum zu träumen.
G.S.Lewis  Schriftsteller  1898-1963