Eigentlich wollte ich in Emden starten.
Habe zwischen Emden und Greetsiel
kein Quartier für ein Nacht /1 Person
gefunden.
Verschoben bis nach der Corona ( Covid-19 )
Pandemie-Zeit
Es ist nicht schlimm, in die falsche Richtung
gegangen zu sein,
man muss nur den Mut haben umzudrehen.
14.09
bis 21.09.2021
Mir ist klar, dass der "Störtebekerweg" einem
Hindernislauf gleicht, da ich zahlreiche geöffnete,
aber auch geschlossene Gatter und Zäune passieren muss.
Wie überall auf meinen Trails gilt: Gatter sind nach dem Passieren wieder zu
schließen.
Der Weg verläuft vor dem Deich, auf dem
Deich und hinter dem Deich.
Der besondere Reiz der der Route liegt in der
Einzigartigkeit dieses Wattabschnittes.
Wohltuend wirkt das Küstenklima.
Das UNESCO "Weltnaturerbe Deutsches Wattenmeer", gewährt weite Ausblicke.
Die Einsamkeit der Natur ist wie geschaffen für Menschen, die auf ihrer
Wanderung den Kopf freibekommen wollen.
aus:
ich-geh-wandern.de
Tag
1
Per
Zug nach Emden und per Linienbus nach Pilsum.
Wandern zum Nordseedeich und dann Richtung Pilsumer Leuchtturm. Dieser
schöne Turm ist bekannt als Hochzeit-Turm
und es zieren ihn seine vielen farbigen Schlösser davor. Das Wetter ist
schön, deshalb sind viele Radfahrer und
Spaziergänger anwesend. Leider scheint Pilsum und Greetsiel nicht
Touristenfreundlich zu sein, denn das Straßen-Gatter war verschlossen.
Jeweils 4 Männer hoben die schweren E-Bike's über das Gatter. Auch ich
musste über das Gatter klettern.
Das Wetter war angenehm und hatte nur 10 km. nach Greetsiel
zum Hotel Goldener Anker zu gehen.
Mein Zimmer kostete 75 €
mit Frühstück und hatte das kleinste je von mir gesehene
Puppenstuben-Waschbecken mit
20 cm. Kantenlänge,
sowie einer gefährlichen und zu dicht am Wasser fest montierten Fönanlage.
Am Abend, Bummel durch den Ort Greetsiel und seinem kleinen Hafen. Es ist
September und viel Gäste anwesend.
Tag 2
Heute waren es 18 km. bei
18° C und bedecktem Himmel. Abgang um 9.00 und schnelles
vorankommen da 12 km.
Radweg, 2 km. fester Wanderweg und 4 km. auf der Deich-Krone. Auf dem Deich
war es anstrengend zu gehen
da kein Pfad und 3 große Schafherden zu durchgehen waren. So war ich schon
um 14.00 in Norden bei meinem
Quartier Pension La Rose. Das Haus steht unter
Denkmalschutz, ist aber alles in Ordnung. Das Zimmer kostet
46 € mit Frühstück. Ab 17.00 scheint die Sonne und ein freundlicher Bürger
zeigt und erklärt mir die Kirche
mit frei stehendem Glockenturm, den alten Friedhof, den Warzenstein, das
Rathaus, das Glasbild auf dem Kreisel
und warum 2 Tee-Museen.
Tag 3
Heute 20 km. nur
Straße auf der Deich-Innenseite. Für diese langweilige Etappe, mit gerade
Deichstrassen bis zum
Horizont, habe ich 5 Std. benötigt. Auf der See-Seite kein Weg und auf der
Deichkrone kein gehen möglich.
Zum Glück hatte ich Rückenwind. Den ganzen Tag dicke, schwarze Wolken aber
kein Regen.
Bisher keinen Wanderer getroffen. Markierungen
des Störtebekerweges sind nicht/selten vorhanden.
Mein Quartier Apartment Seestern liegt im südlichen Teil von
Nessmersiel direkt an der L5. Mein 4 Bett-
Apartment kostet 100 € mit Frühstück. Es hat außergewöhnlich viel
Mängel. Nur eine Nachttischlampe,
die Lampe in der Küchenecke defekt, der Fernseher defekt, für 4 Personen nur
3 Stühle und am Tisch zu dunkel
um Schreibarbeiten zu machen.
Um am Abend zum Hafen zu bummeln sind es über 3 km. Zum Sommer-Deich
sind es schon 1,5 km.
Tag 4
Für die heutigen 19 km hab ich mit dem Wetter wieder Glück
gehabt. Leider wieder nur stupider beton/asphalt
Deichweg. Ein langes Wegstück, vor und bis Bensersiel, Wegverschmutzungen
durch Deicherhöhungsarbeiten
und Verkehr mit schweren Baufahrzeugen sowie Absperrungen.
Einzige Abwechslung war der Dornumersiel-Hafen. Im Ort Bensersiel
war viel Touristenrummel.
Am Hafen gibt's ne Fischbude und ich gönnte mit ein Brötchen mit
Backfisch unter Beobachtung einer Möwe.
Ich habe ein schönes Quartier, 10 Min. zum Hafen, das Pension Hotel
Störtebeker. 90 € mit Frühstück.
Am späten Nachmittag, bei Sonne, Spaziergang um den Hafen.
Tag 5
Ein herrlicher Wandertag mit Sonne, Wolkengebilde und kein Wind.
Leider ist der schräge Asphaltweg zwischen Deich und Wattenmeer mühsam zu
gehen. Zusätzlich verdreckt durch
viel Schafkacke. Gehen auf dem Deich wäre möglich, aber: Schafherden
gehen hintereinander in einer Reihe und
machen eine 10 cm. (=2xKlauenbreite) breite, grasfreie Spur, in der es sich
mit Wanderschuhen schlecht gehen lässt.
Der Ort Neuharlingersiel ist sehr lebhaft, hat einen Strandbereich,
einen interessanten Hafen mit etlichen Fischer,
Sport, Arbeitsbooten und der
Fähre nach Spiekeroog. Mein Quartier liegt, nach 20 km., in Carolinensiel
am
Harlesiel-Hafen-Ende.
Ich schlafe im Friesenhus, habe ein schönes DZ, kostet aber
104 € mit einem super Frühstück.
Die 2,50 € Kurtaxe wird in jeder Unterkunft erhoben. Dafür kann man aber für
1 € Busfahren.
Tag 6
Das war Heute der anstrengendste Tag. 18 km. nur Gegenwind.
Das Wattenmeer hatte weiße Schaumkronen.
Es war egal auf welcher Deichseite man gehen wollte. Gut hatten es nur die
Radfahrer die entgegen kamen.
Ein Radfahrer hatte sein Rad auf den Ständer gestellt. Eine Bö und er
musste es mit Gepäck aus dem
Watt-Wasser fischen. Er stand dabei, in Kleidung, bis zur Brust im Wasser.
Pausen waren bei dem Sturm unmöglich. Keine Bank zum sitzen und das Gras
voller Schafkacke.
Bisher keinen Wanderer getroffen und wieder keine Störtebeker-Markierung
gesehen.
In Schilling sind viel Wochenend-Gäste. Eingepackt gehen
sie spazieren und außer Drachen ist der Strand leer.
Ich wohne central, am Weg und Deich, im Gästehaus Bruns des
Apartment-Hotel-Seeblick für 75 € .
Tag 7
Heute ist es kalt, nur 11°C und wieder sehr windig. Und das 22
km. lang.
Am Wangertief habe ich nicht mal Lust zu fotografieren. Bei der
Wasserskianlage habe ich das Bedürfnis,
etwas warmes zu trinken. Doch es ist Montag und das Lokal ist geschlossen.
Ab der Hooksieler-Schleuse
wird es etwas wärmer. Diese Etappe ist voll mit großen Industrie,
Hafenanlagen und Kraftwerken.
Der Wasserweg zwischen den beiden langen Schiffs-Anlege-Stegen ist leider
gesperrt. So muss ich auf der
viel und schnell befahrenen Straße gehen. Ab dem Wasser, 5 km, bis zum
Ortsanfang Voslapp, ist es
das langweiligste was sich ein Wanderer erwünscht.
Ich schlafe im Gasthaus Knurrhahn, passabel für 58 € mit
Frühstück. Hier kann man herrlich Fisch essen.
Tag 8
Heute noch einmal 16 km. bis zum Bahnhof Wilhelmshafen.
Erst längs der Wasserkante, vorbei am Jade-Port, Kraftwerken, Marinestandort
und Industrieanlagen.
Der Rest ist Stadtvorland und Wilhelmshafen Zentrum.
Per Zug Rückfahrt nach Delmenhorst.
Rückblende & Fazit dieser Fernwegwanderung
Pro Ort: 10 Anschreiben / Mail's / Anrufe. Davon 7
absagen oder überteuert, 2 keine Rückmeldung und 1 Zusage
Kein Campingplatz an der ganzen Küste vermietet eine Hütte oder Mobil für
eine Nacht.
Unterkunftspreise haben sich gegenüber der Planung 2020 fast verdoppelt.
Störtebeker-Markierungen, wenig bis keine vorhanden. Habe in 9 Tagen keinen
Wanderer getroffen.
Man muss für diese Wanderroute lange gerade und eintönige Radweg-Strecken
mögen.
Festes Schuhwerk ist nötig. Schräge Beton/Asphalt Wege. Wege sind uneben
durch Grasbüschel und glatt durch Schaf-Kacke.
Einige Orte scheinen nicht gästefreundlich zu sein. Sichtbar an verketteten
Gattern, an denen schwere E-Bike's überhoben wurden.
Zum Seiten-Anfang
Zurück zur Wander-Seite
Zurück zur Index-Seite
Du bist nie zu alt, um dir neue Ziele zu setzen
oder einen neuen Traum zu träumen.
G.S.Lewis Schriftsteller 1898-1963